H2vorOrt präsentiert aktuellen Transformationsplan

22.09.2024

H2vorOrt hat den aktuellen Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) vorgestellt. Der neue GTP zeigt, dass die Mehrheit der Netzbetreiber innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre plant, mit der Umstellung ihrer Netze auf 100 Prozent Wasserstoff zu beginnen. Viele streben die Klimaneutralität ihrer Netze bereits vor 2045 an.

Der GTP 2024 umfasst 252 Gasverteilnetzbetreiber und deckt damit deutschlandweit mehr als 450.000 Kilometer Gasnetz ab. Laut H2vorOrt zeige die umfangreiche Beteiligung das wachsende Engagement der Branche, das bestehende Netz schrittweise umzurüsten. Für die erfolgreiche Umstellung sind politische und regulatorische Weichenstellungen nötig. Diese müssen die Verfügbarkeit von Wasserstoff sicherstellen und die Transformation ermöglichen. Die Branche sieht sich durch die dreijährige Planung gut für kommende EU-Vorschriften gerüstet.

Eine Befragung von rund 1.100 Kommunen ergab: Die Mehrheit plant den langfristigen Einsatz klimaneutraler Gase sowohl in der Industrie als auch in Privathaushalten. Lediglich zwei Prozent der Kommunen sprachen sich gegen den Einsatz in der Industrie aus, sieben Prozent lehnten das für Privathaushalte ab.

Biomethan bleibt relevant

Ähnlich positiv äußerten sich über 3.500 befragte Industrie- und Gewerbekunden: Zwei Drittel von ihnen sehen einen zukünftigen Bedarf an Wasserstoff. Bei den Großkunden ab 10 Millionen Kilowattstunden sehen das sogar mehr als vier von fünf Kunden. Der klare Appell zur zeitnahen Transformation auf Wasserstoff zeigt sich auch darin, dass ein Viertel dieser Kunden den Wasserstoff bereits bis 2030 beziehen will.

Auch das Potenzial für Biomethan bleibt hoch: Die Zahl der von den Netzbetreibern 2023 erhaltenen Einspeisebegehren hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht und übersteigt nun die Anzahl der bestehenden Anlagen. Auf technischer Ebene wurde der Schwerpunkt dieses Jahr auf Anlagen und Netzanschlusskomponenten gelegt. Hierbei gibt es keine grundlegenden Hindernisse für eine Netztransformation zu Wasserstoff.

Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, betont die Bereitschaft der Branche zur Transformation. Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW, fordert zügiges Handeln für den Wasserstoffhochlauf. Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer VKU, unterstreicht die Bedeutung praxistauglicher Regelungen für kommunale Unternehmen.

Zum Download des GTP-Ergebnisbericht 2024
(Quelle: H2vorOrt/2024)

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